Salt of the Earth

*** English version below ***

Salt of the Earth | Einzelausstellung von Anna Banout kuratiert von Clementine Butler-Gallie

Eröffnung: Do, 16.07.2020, 16:00–20:00 Uhr 

Brot ist ein universelles Symbol des Zusammenkommens und Teilens, grundlegender Bestandteil weltweiter Küchen, sowie kulturelles und soziales Symbol. Brot wegzuwerfen ist eine Untat gegen jene Generationen, die in Zeiten der Armut und Lebensmittelknappheit heranwuchsen. Brot kann Verhandlungsgrundlange in politischen Konflikten sein; eine konkrete Quelle des Überlebens für einige, während es anderswo im Überfluss eine solche Verschwendung darstellt, dass Wettbewerbe, bei denen es darum geht, 100 Stück Brot in 5 Minuten zu essen, zu einer Form der Unterhaltung werden.

Salt of the Earth ist eine forschungsbasierte, künstlerische Untersuchung, in der das Brot zum Hauptakteur wird. Das Projekt nimmt sich die Einfachheit des Essens und die Vielfalt seiner Formen und Symboliken zum Anlass, um mit verschiedenen Möglichkeiten des Geschichtenerzählens zu experimentieren. Die Recherche verflechtet verschiedene Erzählungen zu einer und veranschaulicht damit Vielfalt als Zusammengehörigkeit.

Die unterschiedlichen Konzepte rund um Brot werden künstlerisch durch die Zusammenarbeit der Designerin Anna Banout und der Kuratorin Clementine Butler-Gallie erschlossen. Das fortlaufende Projekt wird als Intervention in feldfünf präsentiert und zeigt ein Momentum des Forschungsprozesses auf. Aus dem Anliegen heraus, die Form und Reihenfolge der Ausstellungsgestaltung in Frage zu stellen, wird Salt of the Earth als Bibliothek für ein noch nicht abgeschlossenes Projekt fungieren. Die Besucher*innen sind eingeladen, sich zwischen dem 16. Juli und 9. August am Produktionsprozess zu beteiligen und ihre Geschichten und Erfahrungen auszutauschen.

 

Anna Banout ist Konzeptdesignerin und Künstlerin. Sie absolvierte 2017 ihr Studium an der Fakultät Design an der Akademie der bildenden Künste in Warschau und lebt und arbeitet derzeit in Berlin. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich sowohl auf persönliche als auch soziale Erfahrungen und Erzählungen und erforscht Beziehungen zwischen Mensch und Objekt. Dabei verwischt sie die Grenzen zwischen Designprozess und Geschichtenerzählen, zwischen Handwerk und Technologie.
Ihre Arbeiten wurden auf Designmessen und Festivals wie den Gdynia Design Days, Łódź Design Festival, Designblok Prag, Ambiente Frankfurt, Maison&Objet Paris präsentiert, in Galerien und an Orten auf der ganzen Welt ausgestellt. Ihre Einzelausstellung „SYRIA 2087. Fossilien der Zukunft" ist derzeit bis April 2021 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zu sehen.

 

Clementine Butler-Gallie ist freie Kuratorin und lebt zwischen Rostock und Berlin. Vor ihrem Umzug nach Deutschland lebte sie in London, wo sie Kunstgeschichte studierte. Ihre kuratorische Praxis entspringt dem Interesse an der Erprobung und Entwicklung dauerhafter Ausstellungsmodelle, die Fragen des kulturellen Kontakts und Austausches, der Migration und Bewegung untersuchen. Sie arbeitet als Teil des Kuratorenkollektivs East of Elsewhere und ist Mitbegründerin der Wohltätigkeitsorganisation Hangar 1, die Kunst-Workshops für Familien anbietet, die nach Berlin kommen und wegen eines Konflikts aus ihrem Heimatland geflohen sind.

 

Das Ausstellungsprojekt findet im Rahmen Banouts feldfünf Residency statt. Die feldfünf Residency gibt Gestalter*innen und Künstler*innen Raum ihre Projekte zu verfolgen. Dabei stehen die feldfünf Projekträume für offene Prozesse und Experimente zur Verfügung.

 

 

 *** English version ***

 

Salt of the Earth | Solo exhibition by Anna Banout curated by Clementine Butler-Gallie

Opening: Thu. 16.07.2020, 4 PM — 8 PM

Bread is a universal symbol of gathering and sharing, a basic feature of many of the world’s cuisines and a cultural and social symbol. To throw bread away is a sin against the generations who grew up in times of poverty and food shortage. Bread can be a bargaining card in political conflicts; a tangible source of survival for some, whilst elsewhere its abundance generates such waste that competitions to eat 100 pieces of bread in 5 minutes become a feasible source of entertainment.

Salt of the Earth is a research-based, artistic investigation with bread as the protagonist. The project takes the simplicity of the food and the multiplicity of its forms and symbolisms to experiment with ways in which stories can be told. The investigation weaves multiple narratives into one and represents diversity as togetherness.

The diverse notions surrounding bread are explored artistically through a collaboration between designer Anna Banout and curator Clementine Butler-Gallie. The ongoing project will be presented at feldfünf in the form of an intervention that marks a point in the research process. Through a desire to challenge the form and order of exhibition making, Salt of the Earth will act as a library for a project still in progress. The visitors are invited to join the production process by sharing their stories and experiences between July 16th and August 9th.

 

Anna Banout is a speculative designer and artist. She graduated from the Faculty of Design at the Academy of Fine Arts in Warsaw in 2017 and currently lives and works in Berlin. In her work, she revolves around both personal and social experiences and narratives, exploring human-object relationships, continuously blurring boundaries between design process and storytelling, craft and technology.
Her works were presented at design fairs and festivals such as Gdynia Design Days, Łódź Design Festival, Designblok Prague, Ambiente Frankfurt, Maison&Objet Paris and exhibited in galleries and venues around the world. Her solo exhibition “SYRIA 2087. Fossils of the Future" is currently on display at the Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg until April 2021.

Clementine Butler-Gallie is an independent curator based between Berlin and Rostock. Her curatorial practice stems from an interest in testing and developing durational exhibition models that explore matters of cultural contact and exchange, migration and movement.
She also works as part of the curatorial collective East of Elsewhere and co-founded the charity Hangar 1 which provides art workshops for families arriving in Berlin who have fled their home country due to conflict.

 

The exhibition project is part of Banouts’ feldfünf residency. The feldfünf residency offers designers and artists a work space for process based and experimental presentations for the duration of three months.