Payback-Playground: Was kann das Haus dem Quartier geben?

Ein Projekt von bfstudio-architekten als Bauherr*in und Architekt*in des METROPOLENHAUSES

Laufzeit: 7.6–30.6.2019
Öffnungszeiten: Di.–Sa., 12:00–18:00 Uhr

Welche gesellschaftlichen Aufgaben kann Architektur in Großstädten wie Berlin erfüllen? Welche Möglichkeiten ergeben sich für lokale Akteur*innen und Bewohner*innen durch die Idee einer Querfinanzierung? Die Ausstellung gibt Einblicke in den Entstehungskontext samt städtebaulicher Studien zum Quartier um den Mehringplatz, die Planungsphase, die temporäre Zwischennutzung des Baufeldes und die finale Realisation und Bauzeit des METROPOLENHAUSES. Dieses entstand mit der Idee eines „aktiven Erdgeschosses“, als Impulsgeber für die Stadtentwicklung im Quartier und als Ort für ein Zusammentreffen der Kulturen.

Das METROPOLENHAUS am Jüdischen Museum ist Teil des neuen Stadtquartiers um den ehemaligen Blumengroßmarkt in der Südlichen Friedrichstadt Berlins. Das architektonische Entwurfskonzept des METROPOLENHAUSES am Jüdischen Museum greift auf besondere städtebauliche Raster und historische Achsen zurück. Das Modell übernimmt Verantwortung für Gestaltung im urbanen Kontext und sucht aktiv den Dialog mit dem lokalen Mikrokosmos. Das METROPOLENHAUS will deshalb in der prominenten Lage am Platz durch seine Mischung aus 70 % Wohnen und 30 % Gewerbe auf insgesamt 7.000m² Nutzfläche der Stadt etwas zurückgeben. Die Eigentümer*innen der Wohn- und Gewerbeeinheiten sicherten durch die Co-Finanzierung die ökonomische Basis des Kultur- und Gewerbekonzeptes, kreativen Freiraum für die Allgemeinheit und übernahmen langfristig Verantwortung für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Die nachhaltige und energieeffiziente Bauweise wird erreicht durch Maßnahmen wie die res­sourcenschonende Energiegewinnung durch Fernwärme, jahreszeitabhängige Steuerung der Energiebilanz durch Verglasung für maximalen Wärmeeintrag im Winter, effizienten Sonnen­schutz für minimalen Wärmeeintrag im Sommer und tageslichtabhängige Beleuchtung. Die ex­tensive Dachbegrünung verbessert das Mikroklima und ermöglicht einen hohen Biotopflächen­faktor.

Das Projekt ist im Austausch mit der Projektgruppe ex-Blumengroßmarkt (PxB) entstanden, welche aus dem konzeptbasierten Liegenschaftsverfahren hervorging. PxB ist ein Zusammenschluss der drei Baugruppen und Planungsteams, die Projekte auf drei Baufeldern um den ehem. Blumengroßmarkt herum initiiert und in drei unterschiedlichen Entwicklungsmodellen realisiert haben. In einem qualifizierenden Planungsverfahren, das in Kooperation mit dem Bezirk und Senat (der Stadt Berlin) an Stelle eines Wettbewerbs durchgeführt wurde, konnten die auf Nutzungskonzept basierenden Entwürfe entwickelt und umgesetzt werden. PxB arbeitete dabei eng zusammen, um ihre jeweiligen Bauvorhaben im Dialog mit der Nachbarschaft, dem Bezirk, dem Senat und den Nutzer*innen umzusetzen und die Projekte städtebaulich, architektonisch und gesellschaftlich in die Nachbarschaft zu integrieren. Mit dem Projekt übernahmen bfstudio-architekten die Doppelrolle als Bauherr*in und Architekt*in in ihrer symbiotischen Wechselwirkung.

 

Foto: Sebastian Wells